Neuraltherapie nach Huneke

Neuraltherapie nach Huneke,
vertieft dargestellt für Fachleute und interessierte Laien
Neuraltherapie nach Huneke ist die Behandlung von Schmerzen und/oder Funktionsstörungen über das vegetative Nervensystem durch Injektion eines örtlichen Betäubungsmittels, in der Regel Procain.
Dabei kommt es zur Wiedereinregulierung von aus der Regulation geratenen Vorgängen im Körper und zur Harmonisierung von Stoffwechselvorgängen. Die Strukturen, über die die Neuraltherapie wirkt, sind das Grundsystem und das vegetative Nervensystem.
Das Grundsystem:
Das Grundsystem besteht aus Bindegewebe, Nervenendigungen, kleinsten Gefäßen (Kapillaren) und zum großen Teil aus Wasser, das sich als Informationsträger zwischen allen Zellen befindet. Das Grundsystem ist zuständig für die Versorgung und Entsorgung aller Zellen und für die schnelle Übermittlung und Speicherung von Informationen. Es beantwortet als Ganzes alle Reize und Umweltbelastungen, egal ob physikalischer, chemischer, mikrobiologischer (Keime) oder psychischer Art.
Das vegetative / autonome Nervensystem:
Das vegetative Nervensystem durchzieht netzartig den gesamten Körper. Es ist für die schnelle Informationsaufnahme und -abgabe zuständig, ermöglicht damit das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Organen und Zellsystemen und gewährleistet ein harmonisches Gleichgewicht aller Vorgänge im Körper.
Es besteht aus dem Sympathikus und seinem Gegenspieler, dem Parasympathikus.
Der Sympathikus findet sich in allen Gewebeanteilen des menschlichen Organismus. Er versorgt einerseits die Organe direkt mit Informationen und ist zum anderen verantwortlich für die Steuerung der Durchblutung. Er hat eine Art Gedächtnisfunktion auch für lange zurückliegende Reize.
Beide Systeme sind für die Informationsweitergabe im Organismus verantwortlich. Grundsätzlich kann der Körper ein weites Spektrum unterschiedlicher Reize/Informationen adäquat regulieren. Bei Überlastung in Form von zu vielen, zu starken oder zu lang anhaltenden Reizen kommt es zu Fehlregulationen, die Organfunktionsstörungen und schließlich auch Organstrukturveränderungen nach sich ziehen können.
Durch die Neuraltherpaie, also die Injektion von Procain an die richtige Stelle, kommt es
- zur Unterbrechung der Fehlimpulse im vegetativen Nervensystem
also zur Unterbrechung des durch den Sympathikus vermittelten pathologischen Reizes.
Damit wird dem kranken Organismus die Möglichkeit gegeben, seine gestörte Ordnung wiederherzustellen, sich wieder einzuregulieren (regulationsmedizinisches Verfahren).
- zur Durchblutungssteigerung, denn die Hemmung des Sympathikus bewirkt eine Weitstellung der Gefäße.
Diese wiederum führt zu einem vermehrten Antransport von Sauerstoff und einem gesteigerten Abtransport von Schlacken und anderen schädigenden Stoffen.




Die Neuraltherapie nach Huneke setzt sich aus zwei Therapieformen zusammen:
Segmenttherapie und Störfeldtherapie.
Bei der Segmenttherapie wird das Lokalanästhetikum im erkrankten Segment injiziert, d.h. es werden Quaddeln gesetzt und/oder an Triggerpunkte, verhärtete Muskeln, Bänder, Sehnenansätze, in Gelenke, Drüsen usw. gespritzt. Hierdurch können schon häufig Schmerzen oder Dysfunktionen behoben werden.
Zugrunde liegt der Segmenttherapie das Wissen um die Verschaltung aller Strukturen (Haut, Bindegewebe, Muskeln, Gelenke, Knochen, innere Organe), die von einem einzigen Rückenmarksegment aus innerviert (versorgt) werden. Diese Verschaltung bedeutet, dass z.B. ein inneres Organ durch Quaddeln der Haut im entsprechenden Segment behandelt werden kann.
Darüberhinaus können auch übergeordnete vegetative Ganglien (Nervengeflechte) mit Procain umflutet werden, um zentrale Fehlsteuerungen zu normalisieren.
Störfeldtherapie:
Die Störfeldtherapie ist die Behandlung bzw. Ausschaltung eines Störfeldes durch Unterspritzen mit einem Lokalanästhetikum. Hierbei bewirkt die Injektion eine Informationsunterbrechung der Fehlimpulse (biokybernetisches Therapieverfahren). Ein Störfeld ist ein vorgeschädigtes Gewebe, das sich infolge eines überstarken oder überlange einwirkenden Reizes (z.B. chronische Entzündung, Restzustände davon, degenerative Gewebeveränderungen, Narben) oder einer Summe nicht abbaubarer Reize (z.B. Fremdkörper) im Zustand einer Dauererregung befindet.
Es wirkt wie ein nervaler Störsender, der das Grundsystem laufend belastet. Es gibt ständig Störimpulse ab und vermittelt falsche Informationen, wodurch die körpereigenen Regulationsmechanismen beeinträchtigt werden.
Besonders empfänglich für die Fehlinformationen sind dabei individuelle Schwachstellen des Körpers, also Gebiete mit ererbter oder erworbener verminderter Widerstandskraft.
Die meisten Störfelder sind "stumm", d.h. die von ihnen ausgehenden Fehlimpulse sind unterschwellig, sie verursachen also keine Symptome am Störfeld selbst.
Nachgewiesen werden können Störfelder durch über das sog. Sekundenphänomen nach Huneke.
Sekundenphänomen nach Huneke
Die Unterspritzung eines Störfeldes mit Procain bewirkt innerhalb von Sekunden das 100%ige Verschwinden von meist fernab gelegenen Schmerzen und Funktionsstörungen für mehrere Stunden. Diese unmittelbare Symptomfreiheit muss reproduzierbar sein, wobei sich mit jeder weiteren Injektion auch das beschwerdefreie Intervall verlängern muss.


Indikationen zur Neuraltherapie
Da es sich bei sehr vielen Erkrankungen um funktionelle Störungen handelt, (d.h. ohne oder mit nur geringem organischen Befund) ist das Spektrum der Indikationen sehr weit:
- alle funktionellen, also reversiblen Erkrankungen
- Erkrankungen mit dem Hauptsymptom Schmerz
- vegetative und hormonelle Fehlregulationen
- entzündliche Erkrankungen
- allergische Erkrankungen
- Erkrankungen aufgrund von Durchblutungsstörungen
- degenerative Erkrankungen
- u.v.a.




Neuraltherapie heilt nicht, was zerstört ist,
Neuraltherapie heilt, was gestört ist.


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